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Konzertbericht HIM (10.03.2008 X-tra Zürich)
 
Es hat ein bisschen gedauert - aber nun ist er hier: der Konzertrückblick von HIM (10.03.2008 - X-tra Zürich)

Ich weiss ehrlich gesagt nicht mehr, wie oft ich diese Band schon live gesehen habe… und ich muss auch nach dem Konzert im X-tra sagen: das erste Konzert am Southside-Festival in München im Jahre 1999 ist und bleibt meines Erachtens immer noch das absolut beste Konzert der Finnen.
Vielleicht liegt es auch daran, dass das noch vor dem ganzen Join me-Rummel war. HIM war damals noch relativ unbekannt - sozusagen ein Geheimtipp. Das änderte natürlich schlagartig als dann "Join me" in die Hitparade kam.

Mit „Join me“ verschwand aber auch das „gewisse Etwas“ das die Band ausmachte. Der einst so charismatische Sänger Ville Valo wirkte von Mal zu Mal abgekämpfter, lustloser und teilweise auch arrogant. Aber ich denke, der plötzliche Erfolg war natürlich auch für eine Band wie HIM nicht einfach zu bewältigen.

„Join me“ wurde mit der Zeit zur regelrechten Qual. Wann immer man das Radio eingeschaltet hat hörte man diesen Song. Man konnte ihm nicht entkommen – er war einfach da.
Am Konzert im Zürcher X-tra hat aber natürlich genau dieser Song bestens funktioniert. Kurze Zeit war von der Band kaum mehr was zu hören - das Gekreische des meist jugendlichen und weiblichen Publikums übertönte alles! Ganz kurz musste ich überlegen, ob ich jetzt wirklich am Konzert von HIM war oder ob ich eventuell fälschlicherweise bei Tokio Hotel gelandet bin...

Aber ich muss mir doch eingestehen. HIM haben mich diesmal positiv überrascht. Im Vergleich zu den letzten Auftritten die ich gesehen habe, war es sicher eines der besseren Konzerte der Band.
Anfangs hatten die Musiker zwar mit dem Sound auf der Bühne zu kämpfen und der Unmut darüber war Ville Valo ins Gesicht geschrieben. Nach einiger Zeit schien das Problem dann jedoch gelöst zu sein und die Laune Valos verbesserte sich sichtlich. Ich glaube, das Konzert hat ihm schlussendlich sogar Spass gemacht – jedenfalls habe ich ihn selten so redselig an einem Konzert erlebt.
Die Songs wurden für die relativ kurze Show sorgfältig ausgewählt und zu einem regelrechten „Best of“-Programm zusammen gestellt. Vor allem war das Konzert richtig rockig! „Love Metal“ hin oder her – diesmal war die Betonung eher auf Metal als auf Love.
Leider war die Soundqualität je nach Standort im Publikum nicht immer optimal. Aber mit diesem Problem hatte schon die Vorgruppe Paradise Lost zu kämpfen. Wenn der Sound ein bisschen besser gewesen wäre, könnte ich mir vorstellen, dass das Konzert nahe an das Southside-Konzert herangekommen wäre.